Monatswort
Advent, Advent ...
ein Lichtlein brennt. Mit dem Adventslicht sind nicht die Kerzen und Lichter, die jetzt überall brennen gemeint. Mit dem Adventslicht ist das gemeint, was in der Bibel der Prophet Jesaja mit folgenden Worten erläutert:
Steh auf und leuchte! Denn das Licht ist gekommen, das deine Finsternis erleuchtet. Die Herrlichkeit Gottes geht auf über dir wie die Sonne. Noch bedecken dunkle Wolken die Erde, alle Völker leben in finsterer Nacht. Doch über dir leuchtet das Licht Gottes auf und seine Herrlichkeit überstrahlt dich.
Ich habe noch die Worte meines Dozenten für Vergleichende Literatur im Ohr, als er über das eine große verbindende Thema der Weltliteratur sprach: „Dunkelheit“. Ich zitiere ihn sinngemäß: „Jedes Werk der Weltliteratur zeugt von der Dunkelheit, von der tiefen, ja von der tiefsten Dunkelheit, die in uns ist. Überall ist es dunkel, sehr dunkel.“ Nicht gerade bekannt für seinen Glauben, hat mich doch seine Analyse sehr beeindruckt. Die letzten Monate haben uns leider auf vielfältiger Weise gezeigt welche Dimensionen die Dunkelheit in unserer Welt einnehmen kann.
Die gute Nachricht der Adventszeit ist, dass wir nicht in dieser Dunkelheit bleiben müssen. In unsere Dunkelheit dringt seit zweitausend Jahren Licht hinein. Unser Schöpfergott Jesus ist zu uns gekommen, um Licht in unsere Welt zu bringen. Es ist das Licht seiner Liebe zu uns, das Licht seiner Vergebung, das Licht seiner Gegenwart in unserem Leben, das Licht der Hoffnung. Sein Licht hat Kraft unser Leben zu ändern, zu erleuchten.
Wenn du am Sonntag die erste Kerze anzündest und jeden weiteren Sonntag eine Kerze mehr, dann begnüge dich nicht mit dem Licht und der Wärme dieser Kerzen. Halte einen Augenblick inne und denke daran, dass es eine weitere Adventskerze gibt. Sie ist unsichtbar in deinem Herzen. Bitte Jesus, dass er in dir sein Licht des Glaubens und der Liebe anzündet. Lasse dich von seinem Licht anstecken.
Ich wünsche dir eine gesegnete und helle Adventszeit.
Pastor Johann Vollbracht